Register

Das Deutsche Neurodermitis-Register TREATgermany ist ein nicht-interventionelles, krankheitsbezogenes, multizentrisches, wissenschaftlich geleitetes Register zur Langzeitbeobachtung von Patient:innen mit moderater bis schwerer Atopischer Dermatitis.

Als Teil der europäischen Registerfamilie TREAT bietet es eine hochwertige Forschungsplattform zur Generation von Informationen für evidenzbasierte Entscheidungen in der Routineversorgung.

Ziele des Registers

Charakterisierung der medizinischen Versorgung von Patient:innen mit moderater bis schwerer Neurodermitis
Dokumentation der Sicht Betroffener auf Ziele und Nutzen von Therapien und deren Wirkung auf die persönliche Lebensqualität
Vergleichende Erforschung der Wirkung, Toleranz und Sicherheit topischer und systemischer Therapien
Basis für klinische, epidemiologische, immunologische und genetische Untersuchungen

Durchstöbern Sie unsere Publikationen

Hier finden Sie Beiträge, die unter Verwendung von Daten bzw. Inhalten des TREATgermany-Registers publiziert wurden!

Wo stehen wir?

Aktuell beteiligen sich etwa 80 Kliniken und Praxen deutschlandweit als Rekrutierungzentren am TREATgermany-Register beteiligt.

Ca. 2.000 erwachsene Patient:innen (seit 2016) sowie ca. 400 Kinder und Jugendliche (seit 2020) wurden in das Register eingeschlossen.

Warum ein Register?

Neurodermitis führt zu einer hohen Belastung von Patient:innen, deren Familien und des Gesundheitssystems. Patient:innen mit moderater bis schwerer Neurodermitis können häufig nicht ausreichend mit topischen Therapien behandelt werden, so dass ein Einsatz von systemisch wirkenden Therapien notwendig wird.

Die medikamentöse systemisch wirkende Behandlung von Patient:innen mit Neurodermitis ist in Deutschland sehr unterschiedlich und wird bislang nicht systematisch erfasst. 

Aussagekräftige Vergleichsstudien fehlen, ebenso wie Langzeitstudien, so dass klinisch relevante Aussagen zur Langzeitwirksamkeit von Systemtherapien kaum möglich sind. Die Übertragbarkeit von Ergebnissen klinischer Studien in die Versorgungsroutine wird bisher nur unzureichend untersucht. 

Klinische Register wie TREATgermany bieten eine unverzichtbare Möglichkeit, versorgungsnahe Daten für evidenzbasierte klinische Entscheidungen in der Routineversorgung zu sammeln.

Einschlusskriterien

Eingeschlossen werden erwachsene Patient:innen (über 18 Jahre) sowie Kinder und Jugendliche (ohne untere Altersbegrenzung) mit gesicherter Diagnose Neurodermitis.

Nur eines der folgenden Kriterien muss zutreffen:

Objektiver SCORAD > 20
Aktuell antientzündliche Systemtherapie der Neurodermitis
Zustand nach antientzündlicher Systemtherapie der Neurodermitis

innerhalb der letzten 24 Monate

Objektiver SCORAD > 20
Aktuell antientzündliche Systemtherapie der Neurodermitis
Zustand nach antientzündlicher Systemtherapie der Neurodermitis

innerhalb der letzten 24 Monate

Studienablauf

Beobachtungszeitraum

Eingeschlossene Patient:innen werden prospektiv über einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten, möglichst länger, beobachtet. Ein Ausscheiden von Patient:innen nach einer definierten Beobachtungszeit ist nicht vorgesehen.

Im Rahmen von TREATgermany erfolgt keine studienbedingte Intervention.

Visiten

Während des Beobachtungszeitraums finden pro Patient:in alle 3 bis 6 Monate standardisierte Visiten statt, bei denen Patient:innen-Charakteristika, klinische Daten, patientenberichtete Outcomes, ärztliche Gründe für Therapieentscheidungen und die Zufriedenheit mit der Behandlung dokumentiert werden.

Datenerfassung

Die Datenerfassung in der Registerdatenbank erfolgt online bzw. für Patient:innen über iPads. Teilnehmende Rekrutierungszentren werden mit iPads ausgestattet und erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Zusatzmodul „Bioanalytik“

Inhalt und Zielstellung

Im Rahmen des Zusatzmoduls „Bioanalytik“ erfolgt bei denjenigen Patient:innen, die ihre Einwilligung dazu erklären, die Entnahme von Blut und Hautabstrichen zu Beginn und am Ende der Studie, sowie zusätzlich von kleinen Hautbiospien vor und nach der Einleitung einer neuen systemischen Behandlung.

An diesen Proben werden in anonymisierter Form, also ohne Bezug zu Namen, die erblichen Grundlagen der Neurodermitis sowie des unterschiedlichen Ansprechens auf bestimmte Behandlungsformen und die Entwicklung der Keimbesiedelung der Haut („Mikrobiom“) untersucht.
Die Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden, können dazu beitragen, die Erkrankung besser zu verstehen, die Behandlungen zu verbessern, und Vorbeugemaßnahmen zu entwickeln. Damit können Registerpatient:innen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Erkrankung leisten.

Teilnahme

Die Teilnahme am Zusatzmodul ist sowohl für die Rekrutierungszentren als auch für die Registerpatient:innen freiwillig. Aus einer Nichtteilnahme entstehen keinerlei Nachteile. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, von der Teilnahme an diesem Zusatzmodul zurückzutreten.

Kontakt

Ihre Ansprechpartnerin:
Inken Harder, M.Sc. Biologie

Quincke Forschungszentrum
Dermatologische Forschung
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Rosalind-Franklin-Str. 9
24105 Kiel

Tel.: +49 (0)431 500 21346
E-Mail: TREAT-Bioanalytik-Kiel@dermatology.uni-kiel.de

Wissenschaftlicher Beirat

  • Prof. Dr. med. Matthias Augustin
  • Prof. Dr. med. Tilo Biedermann
  • PD Dr. Dr. med. Alexander Zink
  • Prof. Dr. med. Carsten Flohr
  • Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann
  • PD Dr. med. Annice Heratizadeh
  • Prof. Dr. med. Susanne Lau
  • Prof. Dr. med. Hagen Ott
  • Dr. med. Ralph von Kiedrowski
  • Prof. Dr. med. Dr. h. c. Andreas Wollenberg
  • Prof. Dr. med. Margitta Worm